Die Panamericana in Nord Chile–Ruta 5

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Von Mollendo sind wir die super ausgebaute Küstenstraße und anschließend das erste Stück Panamericana erst in Richtung Tacna gefahren, da wieder mal das Navi anstatt 300km nach Arica in Chile 972Km errechnet hat. Aber wir haben es ausgetrickst und sind etwas mehr als 300km gefahren, der Grenzübergang nach Chile wurde einfach ignoriert durch GPS. Noch in Peru haben wir eine “Frucht-Kontrolle” durchgefahren und mussten alles Obst bis auf die Maracuja abgeben. Die “süße Gurke”  – sehr lecker! – haben wir noch schnell vor den Augen des “Controlleurs” gegessen. Dadurch hatten wir wenigstens etwas gegessen! Die nächsten 200km kam weder ein Ort noch irgendein Kiosk, geschweige denn so ein typisches Straßenrestaurant. Die Orte die wir gesehen haben, waren eher Küstenortschaften oder Urlaubsresorts, die nahezu leer waren – es ist gerade keine Urlaubssaison. Aber dann hatten wir doch noch Glück in alter Mann hat noch einen Imbiss an der Straße gehabt: er hat uns super leckeren frischen Fisch in der Pfanne gebraten, Limetten, Tomaten und Zwiebeln dazu – die Welt gerettet!

Die Krönung allerdings war der Grenzübergang nach Chile. Wir brauchten noch da Migrationsformular für die Fahrzeuge – haben wir erfahren, nachdem wir schon nach langer Schlange am Schalter standen. Das gibt es für 5 Soles an der Kasse der Kantine im zweiten Stock. Dieter wollte es mir erst nicht glauben! Aber doch! Dann Formulare ausfüllen, wieder anstehen… Nach dem alle Papiere ausgetauscht waren, kam die Aduana – Zoll. Hier haben wir die Maracuja und noch den Rest unseres Gemüses abgegeben dürfen. Darf nicht eingeführt werden.  Die Dachbox öffnen, alles durchgewühlt und nach 1,5 Std waren wir durch. Danach war der Campingplatz nahezu egal.

Die nächsten Tage sind wir die Carretara 5- die Panamericana weiter gefahren – Nord-Chile ist hauptsächlich wüstengebiet, daher ging es zwar immer mal wieder die Berg auf, Berg ab gefahren, aber auch sehr, sehr viel schnur gerade aus. Bemerkenswert sind die Geoglifos – “Sandzeichen” im Alter von 1000-1500 Jahren, die von den Wüstenbewohnern in 3 verschiedenen Techniken (Wegschaben von schwarzen steiniger Oberfläche, Auftragen von hellen Steinen, oder beides)  meist an die Ostseite von Bergen oder Hügeln angebracht wurden. Natürlich wollten sie den Außerirdischen Zeichen geben – oder vielleicht auch nur anderen Info´s über die Beschaffenheit der Wüstentäler geben. Der “Gigante de Atacama” ist ca. 80 Meter hoch.

Das weitere interessante ist die lange Kultur der Salpetergewinnung. Die meisten Minen sind stillgelegt und dämmern noch als Stadtruinen vor sich hin. Die Minen die noch betrieben werden sind mittlerweile stark mechanisiert, die Nachfrage nach Salpeter ist auch gesunken, die Blütezeit war bis ca. 1960. Richtig gesund war das auch nicht – die meisten Kreuze zeigten ein Alter das kaum über 40 Jahre hinausging.

Mitten in der Wüste haben wir noch ei schönes Idyll gefunden: Ein Campingplatz mit liebevoller Kleinarbeit erstellt und Details als Eco-Camping mit Solarstrom und super netten Betreibern (El Huarango in Tarapaca) ausgebaut. Das war nach dem langen Fahrtag und der Hitze der Wüste ein schöner Abschluss.

Wie ist das eigentlich jetzt mit den kleinen Raum in Tilly – klappt das? JA!! Alles hat seinen Platz gefunden und findet diesen nach Gebrauch auch wieder! Nur bei Towanda Huckepack sind ja noch meine Mopedklamotten, Stiefel und Helm noch zusätzlich da – müssen immer wieder von links nach rechts geräumt werden. Sonst alles prima! Mittlerweile bevorzugen wir fast in Tilly zu übernachten als in Hotelzimmern – die sind meist laut und das Bett schlechter. Wir genießen das tingeln, es sind jetzt schon über 1000km PANAM,  wollen aber mal wieder ein paar Tage an einem Ort verbringen – allerdings nicht mitten im Nirwana der Wüste. Bald wird es grün!!!

Und ehrlich gesagt, gönnen wir uns den ein oder anderen Luxus… Beispielsweise gibt es in einigen Orten Lavanderia´s – es ist unglaublich cool, die Wäsche dort abzugeben und für wenig Geld duftende, zusammengelegte Wäsche kurze Zeit später zurück zu erhalten!!

Ja, die Wüste hat so seine Reize, obwohl eigentlich nichts ist – hat sie viele Farben und Formen vom NICHTS. Ich glaube wir haben jetzt ALLE gesehen, vielleicht sogar 1-2 Mal…. Daher haben wir uns entschlossen von der PANAM abzuzweigen und die Routa 1  – die Costanera zu fahren. In dem ersten niedlichen Fischerort am Meer haben wir uns natürlich wieder ein leckeres Mittagessen mit riesen Portion Fisch gegönnt. Bei dem Spaziergang durch den Ort haben wir noch die “Pelikan-Kolonie” auf der vorlagerten Stein-Insel entdeckt. Jippeh, neue Farben und Formen fürs Auge..

Ab ging es dann weiter in Richtung Tal Tal. Einem kleinen Küstenort, in dem wir bleiben wollten. Ein weiterer schöner kleiner Küstenort. Wir haben schon gedacht, auch hier ist wieder der Hund begraben…. aber am Abend später war richtig was los. Der Weg nach Caneral führte uns wieder über die Routa 5 bis Tilly und Towanda an Kilometer 1018 sich trennten. Dieter wollte die Off-Road Piste zum “Pan de Azucar” Tilly nicht antun. Daher haben Towanda und ich mir das weitere Stück Wüste und dann die bezaubernde Insel davor im Pazific allein angeschaut.

Man glaubt es gar nicht – die Küste grenzt an Berge die um die 2000 Meter hoch sind! Das ist schon beeindruckend! Bestimmt geht es im Wasser so weiter! So steil in die Tiefe! Die Wellen zeigen die auf jeden Fall schon mal!

 

 

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