Wir sind spät in Arequipa angekommen, die Stadt ist voll und viel Verkehr, der Vorhang fällt hier um 18:30Uhr – dunkel – ich habe noch meine Sonnenbrille auf, die ich fast vor fünf Minuten noch gebraucht habe wegen der tiefstehenden Sonne. Dann haben wir aber doch noch recht gut die Unterkunft gefunden. Wir waren zuuuu müde die Stadt, durch die wir ja schon gefahren, sind zu Fuß anzuschauen. Dafür ist morgen noch genug Zeit. Kurzer Check: Suuper Toiletten, heißes Wasser, alles prima!! Aber Mücken!! Naja.
Am nächsten Morgen haben wir nach relaxtem Frühstück und laaaanger Dusche die Altstadt erkundet. Zurecht ist Arequipa für die schöne Altstadt mir den “Weißen Gebäuden” bekannt. Es gibt ein großes Kloster, viele Kirchen und Plätze, die Leute sind freundlich – mir gefällt es! Die Dame des Hotels hat und noch ein Restaurant mit landestypischen Speisen und Getränken empfohlen – ein Genußtag! Es gab als Apero: Pisco Sour, dann Chicharron und für alle mit Kindchen-Schema weglesen: Cuy – Meerschweinchen, chicha morada – Mais-Getränk und einen sehr leckeren Nachtisch aus Quinoa, Reis und getrockneten Früchten. Danach war Gehen fast nicht mehr möglich – nur noch rollen. Wir sind zurück zu Tilly und Towanda gerollt, um dann abends noch einen Ausflug zu unternehmen.
Unsre Fahrt nach “Toro Muerte” am nächsten Tag wurde wieder ein echtes Erlebnis…. Karte, Navi – also GPS stimmten nicht – mal wieder – die Strasse, die wir nehmen wollten nach unendlichen Passagen über die Berge mit phantastilliarden verrückten LKW-Fahrern und einer unglaublich krassen, langweiligen, platten Wüste, deren Bilder meine Kamera nicht aufnehmen und ich nicht anhalten wollte. EIGENTLICH wollten wir die kleine Straße nehmen, doch nach 30km Irrfahrt durch eine neu angelegte “grüne-keine-ahnungwas-Agrarkooperative” und den Vierteln C1- C5 auf Pisten in voller Hitze mitten in der Wüste – sind wir wieder auf die Hauptroute gefahren – “unsere” Strasse war fort . Angekommen in Collerada – haben wir um zu entstessen direkt am Orteingang eine wundervolle Pisco Destille besucht.
Danach haben wir uns auf eine weitere Fahrt zu den Steinzeichnungen “Toro Muerte” aufgemacht. Eine weit anstrenge Fahrt: Karte, Auszeichnungen und GPS stimmten alle nicht. Mitten in der Wüstenlandschaft habe ich es dann gefunden. Genervt sind wir dann nur noch zurück gefahren in den letzten Ort und haben zum Glück einen Platz plus Restaurant gefunden. Puh! Belohnt mit einem weiteren phantastischen Essen von Cammerones (Gambas) in Tortilla und als Chicharron – GENIAL!
Die nette Dame des Restaurants erklärte uns noch am Abend: wir brauchen morgen den Berg nicht mehr rauffahren, es gibt eine “bastante buena carretara con asfalto”nach Carmana (eine ziemlich gute Strasse mit Teer) – das erspart uns fast 90km den gleichen Weg von gestern – freu!
Die Geier auf den Kreuzen der Kirche – mir fallen einfach KEINE Bemerkungen dazu ein… 😉 ….
Nach Cafe und so sind wir dann morgens wieder losgezogen. Von der angekündigten Strasse waren auch 3km geteert von den insgesamt 64km…. Der Rest war sehr abwechslungsreich und bis auf Kilometer 54 toll für Towanda und mich – Tilly und Dieter hatten mal wieder richtig Arbeit. Kilometer 54 – die Piste schmierig und noch wohl durch den Reistraktor vor uns gewässert, spiegelglatt, glitschig. Towandas Hinterrad kam nach vorne – wir hatten einen kurzen Rodeo-Ritt – ich bin besser “abgestiegen” – sie ist weitergerutscht und zum Glück im Hügel des Bewässerungskanal hängengeblieben – das Vorderrad hing schon über. Ja, da sind nun ein paar Arbeiten notwendig – arme Towanda – Beule im Tank, ein Spiegel futsch, Lenker schief, Hebel: muss mal schauen. Mir ist zum Glück – durch die Protektoren in Hose, Jacke und Stiefeln nichts passiert -ausser einem Zonk in Nacken.
Den Rest des Tages erstmal Tilly-Taxi: um durch eine weitere völlig wahnsinnige Wüstenlandschaft zu fahren – Sandkasten pur – vollkommen krass! Das hatte ich in der Größe und Weite nicht erwartet. Zielort für heute ist Mollendo – eine Strandstadt von Peru. Auch diese Stadt überraschte uns – sie ist erstaunlich“abgeritten” für eine Stadt die in Peru auch als ”Urlaubsstadt” angesehen ist.
Heute morgen haben wir erstmal Tilly und Towanda durch eine gründliche Wäsche on dem Siff befreien lassen – sie wurden eingeschäumt, dass wir fast an weihnachtliche Zeit denken mussten – alle weiss schaumig. Danach haben wir uns das Ausmaß des Schadens an Towanda erstmal angeschaut: Meine positive Einchätzung hat sich zum Glück bestätigt. Also gut: für den den Lenkerbolzen hat sich Dieter was einfallen lassen müssen – der hatte eine neue ungewöhnliche Form. Kupplungsheben, habe ich dabei, ein Spiegel reicht erstmal, Gabel nur mal entlasten. Mittags waren wir wieder fertig.
Danach erstmal lecker Essen gehen (ich erzähle nix von dem Meerschweinchen) und einen Besuch der Lagunas de Mejias abstatten, einem interessanten Vogelschutzgebiet in der Nähe, Füße in den Pazific halten, Löcher der Krabben bewundern im Sand, danach Ausklang auf dem Dach des Hotels bei tollem Licht und netter Gesellschaft. Alles wieder gut. Morgen gehts es mit Towanda Huckepack in Richtung Arica, Chile- auf der Panamerikana- wieder los. Vielleicht bekommen wir auf dem Weg noch ein paar Ersatzteile. Die Stadt Melledas – muss mich entschuldigen – am Strand und der Promenade: da ist mehr los als ich gestern erwartet hatte.
Daanke für die schönen Bilder! Hach…. traumhaft…. und gute Besserung für Towanda
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Gottseidank ist sonst nix schlimmeres passiert ! Tolle Abenteuer weiter ! 🙂
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